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02.05 / Apartmenthäuser Hohenbühl, Zürich

Fertigstellung 2004

Planungsteam
Auftraggeber – Francis T. E. Hodgskin
Architektur – agps architecture ltd. / Wettbewerb: Marc Angélil, Hanspeter Oester, Reto Pfenninger (PV), Manuel Scholl, Andreas Hochstrasser (PL) / Projekt: Andreas Hochstrasser (PL), Hanspeter Oester, Reto Pfenninger (PV)
Kunst – Blanca Blarer
Kosten und Bauleitung – Karl Steiner AG
Landschaftsarchitektur – Vetsch Nipkow Partner AG
Tragwerk – APT Ingenieure GmbH
Gebäudetechnik – Ruedi Luginbühl Elektroplanung, Thieme-Klima AG
Spezialisten – BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Stäger + Nägeli AG
Fotografie – Gaston Wicky

Projektbeschrieb

Ein gestalterisches Experiment

Wir befinden uns mitten in der Stadt Zürich: Baulich gesehen sind das Häuser, Strassen, Parkanlagen und Grundstücke im Taschenformat. Kleinteiligkeit als Charakteristikum, aber auch Grundstücke für exklusive Wohnbauten.

Der Begriff Luxus impliziert in der Architektur räumliche Weite und Grösse. Hier, im Zentrum von Zürich, am Projekt Hohenbühl, ist die verschwenderische Geste eine andere.

Die Differenzierungsleistung findet an der Fassade statt, die sich in Festtagskleidung präsentiert. Kernstück des Projektes sind zwei volumetrisch einfache Wohnbauten, umgeben von einer mehrteiligen Hülle. Der Auftritt der beiden Gebäude in dieser Ummantelung ist glänzend und schillernd. Der Sonnenschutz – Pièce de résistance des Gewandes – zeigt sich in Analogie zur menschlichen Bekleidung als prunkvoller Mantel, der zugleich schützt und repräsentiert. Was eigentlich als Meterware für Förderbänder in Grossbäckereien bestimmt ist, wird hier zum kostbaren Silbergewebe, zum Schmuck, zum feinen und beweglichen Vorhang, der bei jedem Licht in neuem Farbglanz erscheint.

Hinter dem Mantel zieht sich eine Glashaut rund um die Baukörper. Im Innern schliesslich folgt eine weitere Hülle aus farbig fein abgestimmten und beweglichen Wandelementen.

Silbermantel, Glas und Farbtafeln bestimmen die Szene im Dreiklang, gesteigert durch ihre stetige Veränderung. Die drei Hüllen sind beweglich, miteinander und gegeneinander verschiebbar. Regie führen die Bewohner. Sie entscheiden zu jeder Tages- aber auch Jahreszeit über die gewünschte Privatsphäre, bestimmen Ausblicke und Einblicke und damit auch das Erscheinungsbild der Bauten. Die Bildbreite reicht von der Verhüllung bis zur Enthüllung, vom schimmernden, in sich gekehrten Solitär über eine Vielzahl an Farbkombinationen bis hin zur völligen Durchsicht. Licht und Bewegung lassen die Festkleidung erstrahlen und verschaffen ihr auf kleinem Raum einen glanzvollen Auftritt. In Anlehnung an ein Zitat von Andy Warhol ist Hohenbühl «the place to think silver».