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09.18 / Wohn- und Bürogebäude Baufeld H Europaallee, Zürich

Wettbewerb, November 2009

Planungsteam
Auftraggeber – Schweizerische Bundesbahnen SBB Immobilien Development Zürich
Architektur – agps architecture ltd. / Marc Angélil, Hanspeter Oester, Reto Pfenninger (PV), Alysa Dunning, Markus Gontarz, Manuel Scholl, Rico Traxler (PL), Andreas Weiz
Kosten und Bauleitung – GMS Partner AG
Tragwerk – APT Ingenieure GmbH
Gebäudetechnik – Lemonconsult GmbH
Visualisierung – Nord Architekten
Projektbeschrieb

DIAPASON

Im neuen Stadtteil «Europaallee» macht eine robuste Raumfigur, ein städtebauliches Rahmenwerk, den westlichen Auftakt ins Quartier. Als passendes Formstück konzipiert, ist dieser Stadtarchipel ein Stück «Stadt in der Stadt». In seiner Dimension als grossstädtische, räumliche Einheit lesbar, erinnert es an die Raumkörperfigur der Uffizien in Florenz. 
Im Stadtgefüge passen sich die Ränder, als sog. «Entourage» um den Hohlkörper, den unterschiedlich vorgegebenen Geometrien und Höhen an. Mit einer stadträumlichen Geste öffnet sich die Figur gegen Westen zur Langstrasse hin und übernimmt an der Lagerstrasse und an der Tellstrasse die Höhen der Nachbargebäude. Zum Gleisfeld hin, weitere zwei Stockwerke höher, erreicht die Figur an der Nordwestecke eine Höhe von 40 Metern. Die Vertikalität der schmalen Stirnseite an der Nordwestecke der Baukörperfigur überhöht an diesem Ort die verkehrsräumliche Dynamik und markiert zugleich Anfang und Ende des gesamten Stadtquartiers «Europaallee».

Ordnung und Struktur

Das Herzstück der Anlage ist die zweigeschossige Markthalle im Hohlkörper der Figur. Flankiert von den Ladeneinheiten entlang der Lagerstrasse und den Verkaufsateliers am Gleisfeld dient dieser identitätsstiftende und für Zürich einzigartige Hallenraum dem Verkauf von quartiersorientierten, innovativen Produkten. Die Halle ist vom Stadtplatz her direkt erreichbar und über vier Passagen von der Lagerstrasse wie auch vom Stephenson Weg mit dem öffentlichen Stadtraum verbunden. Die Passagen dienen ausserdem der Erschliessung sämtlicher Dienstleistungsflächen und der Wohnungen in den darüberliegenden Geschossen. Sie ermöglichen die Adressbildung entlang der Arkade an der Lagerstrasse. Die Zugänge zum Hotel, zum Restaurant und zur grossen Snackbar orientieren sich alle zum neuen Stadtplatz hin, an der Ecke Langstrasse/Lagerstrasse.
Die Wohnungen entlang dem Gleisfeld liegen alle über den Dachflächen der Dienstleistungseinheiten. Sie haben somit einen Weitblick zum Üetliberg im Südwesten und im Nordosten einen unmittelbaren Bezug zum Bahnareal. Das Hotel im Kopf der Anlage ist sowohl von der Bahn wie auch von der Langstrasse her gut erkennbar.

Konstruktion und Ausdruck

Im Sinne der erhöhten Anforderungen an die Nachhaltigkeit ist die konstruktive Ausbildung des Tragwerks aus vorfabrizierten Betonfertigteilen geplant. Diese Bauweise reduziert die graue Energie und ermöglicht in Zusammenarbeit mit der Haustechnik entsprechende Synergien. Die beiden Systeme durchdringen und bedingen sich gegenseitig und bilden eine Gesamtheit, welche den besonderen Ansprüchen eines gestalterisch aussagekräftigen und energieeffizienten Bauwerkes entspricht. 
Ein grobmaschiges, profiliertes «Fassadengerüst» aus vorfabrizierten Formteilen in Glasfaserbeton legt sich einem Mantel gleich um die gesamte Gebäudehülle. Die sanfte und leicht differenzierte Profilierung erzeugt optisch Bewegung und Tiefe. In Verbindung mit der etwas zurückversetzten zweiten Fassadenebene, metallisch schimmernd, entsteht ein abwechslungsreiches, aber nicht zu dominantes Wechselspiel. Diese zweite Ebene verweist in ihren Feldunterteilungen auf die jeweilige Nutzung im Baukörper: Dienstleistung, Hotel, Wohnen, Restaurants und Läden.