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09.23 / Wohnüberbauung Zellweger-Areal, Uster

Wettbewerb, Dezember 2009

Planungsteam
Auftraggeber – Beat Odinga AG
Architektur – agps architecture ltd. / Marc Angélil, Hanspeter Oester (PV), Reto Pfenninger (PV), Alysa Dunning, Markus Gontarz, Julia Rubin (PL), Manuel Scholl
Landschaftsarchitektur – noa landschaftsarchitektur
Visualisierung – Nord Architekten
Projektbeschrieb

Wenn Osten Westen wäre...

Zwei Baukörper unterschiedlicher Höhe und Länge besetzen die südwestliche Ecke des Baufeldes C des Zellweger Areals. Sie stehen in einer Parklandschaft und rahmen den Herterweiher. Die grosse Lücke zwischen den beiden Bauten ist das Fenster der Anlage. Sie führt den Park bis an den Strassenraum und gibt den Blick in die Tiefe, zum Herterweiher, auf die Bauten von Ronald Rohn und in die Parkanlage frei. «Sehen und Gesehen werden« ist so das übergeordnete Thema einer Inszenierung von Bauwerk und Park; der Park als kollektiver Aussenraum und weiterer Baustein der gesamten Parklandschaft des Zellweger Areals.

Das Zusammenspiel von Bauwerk und Park findet auch bei der einzelnen Wohnung ihre Entsprechung. Das Gartenzimmer und die Wohnung bilden eine dem Eigenheim entsprechende, symbiotische Einheit: aneinandergereihte und gestapelte Bungalows als Wohneigentum. Die «Übereckanordnung« von Wohn- und Gartenzimmer zu den Schlafräumen ermöglicht ein Wohnen auf zwei Seiten. Der private Aussenraum, der «Luftraum« im Hof, ist vor Einblicken geschützt. Diese Disposition erlaubt dem Wohnraum und dem Gartenzimmer zwei Seiten: im Nordosten der Herterweiher und im Südwesten die Pfannenstielkette und den Sonneneinfall aus dieser Richtung. Ganz dem Titel dieser Erläuterung entsprechend, wird Osten zum Westen, wenn die Sonne im Süden und im Westen durch das Wohnzimmer und das Gartenzimmer scheint, und gleichzeitig die Aussicht, auf den Park und zum Herterweiher im Norden und Osten in jeder Wohnung eine unmittelbare Präsenz entwickelt.

Alle Wohnungen sind gleich strukturiert. In den «Fingern« zum Park und von dem Strassenlärm geschützt liegen die Schlafzimmer, die je nach Wohnungsgrösse unterschiedlich tief in den Freiraum greifen. Zwischen dem privaten und dem öffentlichen Teil der Wohnung liegt jeweils ein Schaltzimmer, welches zur Erweiterung des Wohnraumes genutzt werden kann. Schaltzimmer, Wohnzimmer, Gartenzimmer und der sog. «Luftraum«, welcher durch die geschlossene Rückwand der Nachbarwohnung gebildet wird, werden so zu einer räumlichen Einheit, zum speziellen Charakter dieses privaten Wohneigentums.

Diese für das Baufeld C massgeschneiderte Typologie ist für die Wahrnehmung im Umfeld des gesamten Zellweger Areals eine eigenständige Architektur mit spezifischer, der Aufgabe des gehobenen Wohnungsbaus entsprechender Eigenschaft. An dieser exponierten Lage, an der Südwestecke des gesamten Areals, werden beide Seiten für das Wohnen inszeniert, sowohl der Park wie auch die Stadt.