14.10 / Wohnüberbauung Sagiareal, Greppen
Auf dem ehemaligen Sägereiareal zwischen Wendelmatte und Kastanienwald liegt das lange, mäandrierende Wohnhaus vornehm am Hangfuss der Rigi und spielt den flachen Uferraum an der Küssnachterbucht frei.
in Planung seit 2015
Auftraggeber – TRANSTERRA Immobilien A
Architektur – op-arch | Christoph Schlup
Landschaftsarchitektur – mavo gmb
Visualisierung – Slashcube
Geschichte
Greppen entstand auf einem Schuttkegel aus Moränenmaterial im Gebiet nordöstlich des «Känzelis». Die Gemeinde liegt auf 460 M.ü.M. in der Küssnachterbucht und dehnt sich bis auf 1400 Meter unterhalb Rigi-Staffel aus. Dank frühem Ausbau der Landwege war Greppen verkehrstechnisch weniger auf den See ausgerichtet als Weggis und Vitznau. Eine frühe Darstellung der Siedlung liefert die Karte Leopold Cysats (Abb.1) von 1645: Dort ist die Kirche im Zentrum einer engen Bebauung erkennbar. Greppen war als Haufendorf ausgebildet und stand trotz seiner Nähe in keinem unmittelbaren Bezug zum See. Eine Ausnahme stellten die ufernahen, kleinen Gewerbebetriebe dar. Sie nutzten früh die Wasserkraft des seitlich den Dorfkern begrenzenden Mühlebachs. Die 1622 erwähnte Mühle war wohl Vorgängerbau des Sägehofs.
Architektur und Städtebau
Der historischen Siedlungsentwicklung entsprechend wird das Delta des Mülibaches nicht durch die grossen neuen Wohnbauten besetzt. Diese liegen auf der 441 M.ü.M. gelegenen oberen Terrasse des Sagi-Areals. Den bestehenden Stützmauern entlang zeichnet der dreigeschossige Baukörper die hohen Bretterstapel nach und folgt der Topographie des Hangfusses, bis er seinen viergeschossigen Abschluss beim Kastanienwald findet. Einer Tribüne gleich flankiert der lange, zweimal geknickte Baukörper den Raum zwischen Hangkante und Seeufer, in welchem kleine Einzelbauten eingestreut sind. Dieser Freiraum versteht sich als Erweiterung des Freiraums Wendelmatte und verstärkt den prägenden Charakter des Greppener Ortsbildes. Die Promenade entlang des mäandrierenden Baukörpers macht diesen grosszügigen Raum erlebbar und eröffnet ein grandioses Panorama über die Weite des Sees. Innerhalb des Gebäudes sind Wohnen, Essen und Kochen der ausgezeichneten Lage entsprechend nach Westen zum See hin orientiert. Die Wohnräume bieten diagonal über die eingezogenen Loggien auch einen direkten Bezug nach Süden – mit Blick über den Küssnachtersee bis zum Pilatus.