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20.03 / Siedlung Bernhof, Adliswil

Der eindrückliche Naturraum des Sihltals gibt die Massstäblichkeit für die Quartiererneuerung am Siedlungsrand Adliswils vor. Kompakte Wohnhäuser mit freistehenden Gartenlauben spielen die Wiesenlandschaft westlich der Bernhofterrasse frei. Im Osten gewährleisten von Wiesengärten umgebene Punktbauten individuelle Umsetzungsabsichten.

Studienauftrag 2020, 1. Preis

Projektbeschrieb

Urbane Landschaft

Die Nähe zum Wald, der Ausblick in die vielfältige Naturlandschaft des Sihltals und die tief eingeschnittenen bewaldeten Bachläufe prägen die Siedlungslandschaft der Albiskette. Die Bernhofstrasse wurde in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in mittlerer Hanglage parallel zum Höhenverlauf in die Felder gelegt, um klassische Siedlungserweiterungen zu erschliessen. In Fragmenten entstanden, fehlt die Anbindung an die historische Albisstrasse über das Tobel des Rütlibachs im Süden bis heute. Im Norden geht die Strasse am Langenbach in den Mülimattenweg über. Hier bietet die anstehende Quartiererneuerung die Möglichkeit, einen neuen Ort zu schaffen. Die hervorragende Lagequalität wird zum konstituierenden Element, die Wiesenlandschaft zum gestalterischen Thema, das die beiden Baufelder Bernhofstrasse West und Ost charakterisiert und einen Bezug zur grossräumlichen Situation herstellt.

Das Verständnis vom Zusammenwirken des bebauten und unbebauten Raums im Siedlungskontext basiert auf der Erinnerung an die Landschaft der terrassierten Äcker und Hochstammobstbäume. Verdichtung wird hier, über das zur Verfügung stellen von mehr Wohnfläche für eine vielfältige Bewohnerschaft hinaus, auch als Erweiterung des Lebensraums für Pflanzen und Tiere aufgefasst. Die Vegetation ist sorgfältig auf das kleinräumige Mikroklima abgestimmt. Vom feuchten Bachraum im Schatten der Waldkulisse bis zur heissen, trockenen Wiese am Hang bilden unterschiedliche Pflanzenfamilien (bei entsprechend naturnaher Pflege) sich selbst regulierende Lebenswelten. Vielfältige durchgehende Vegetationsstrukturen, Ast- und Steinhaufen oder Trockenmauern erweitern den Lebensraum für Vögel und Insekten, bilden Nischen und Schlupflöcher für Feldmäuse und Igel.

Zugunsten des ausgedehnten naturnahen Umfelds konzentrieren sich die mit Nutzungen bespielten Flächen am vom Durchgangsverkehr freien, nördlichsten Bereich der Bernhofstrasse. Als Landschaftsterrasse ausgebildet, nimmt dieser zentrale Freiraum Orte der Begegnung und des Aufenthalts auf, während er die Erschliessung der anliegenden Häuser und Besucherparkplätze, die Fahrradverbindung und die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge beiläufig gewährleistet. Die Bernhofterrasse gliedert sich als eine der wenigen waagrechten Flächen im Perimeter in die für das Sihltal typische horizontale Abfolge der Landschaftsstrukturen ein.

Der ortsbauliche Eingriff orientiert sich an der markanten Topografie. Ausrichtung und Volumetrie der Wohnhäuser beziehen sich auf die Hanglage. Sie begünstigen die klimatischen Verhältnisse im bebauten Umfeld und gewährleisten Weitsicht und Privatheit der Bewohnenden. Im westlichen Perimeter lassen der minimierte Fussabdruck der Gebäude und der Verzicht auf private Gärten im Erdgeschoss eine maximale Ausdehnung der sich partiell bis über die Bernhofterrasse erstreckenden Trockenwiese zu. Die punktartigen Gebäude im Perimeter Ost respektieren die kleinteilige Parzellenstruktur. Wiesengärten sind die Adaption des prägenden landschaftlichen Elements am steiler werdenden Hang. Sie gewährleisten die freiräumliche Kontinuität auch bei deren zeitlich individuellen Umsetzung durch die verschiedenen Grundeigentümer. Die neue Lebenswelt an der Bernhofterrasse wird eigenständiger Teil der vielfältigen, kleinräumigen Natur im stark durchgrünten südlichsten Stadtteil von Adliswil.

Wiesen und Terrassen

Die starke Topographie und die Wiesenfragmente der ehemaligen Obstwiesenlandschaft charakterisieren das heutige Gelände. Durch die Gliederung des Freiraumes in verschiedene Terrassen steht es in enger Verbindung zum Höhenkonzept und schafft Bereiche mit unterschiedlicher Qualität. Der Freiraum lässt sich in drei Ebenen unterteilen: Im Zentrum die Wohnstrasse als gemeinschaftliches Foyer des Areals, im Westen die grosse offene Bernhofwiese und im Osten die kleineren, intimeren Wiesengärten.

Die Häuser entlang der Bernhofstrasse werden in zwei Reihen angeordnet und lassen zusammen mit der Bachkulisse und der Vorzone der Wanneten- und Bernhofstrasse einen gefassten Siedlungsraum entstehen. Kern ist die mittige Bernhofterrasse. Die Geometrie des sich verengenden und aufweitenden Wegenetzes verbindet sowohl das Areal mit seiner Umgebung als auch die umliegenden Quartiere miteinander. Punktuelle Aufweitungen lassen kleine Nachbarschaften entstehen. Die Wohnstrasse wird als Begegnungszone ausgebildet, die dem Fussgänger den Vortritt überl.sst. Durch die Anordnung der Parkplätze in der Tiefgarage und Eingangshalle bleibt die Wohnstrasse soweit wie möglich befreit vom Autoverkehr.

Die Häuser des westlichen Perimeters stehen frei auf der Wiese und sind so zueinander positioniert, dass sie den Blick in die Weite freigeben und sich mit dem Landschaftsraum verzahnen. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Übergangsbereich Siedlung/Wiesenlandschaft geschenkt.

Die Wohnungen mit grossen, nach zwei Seiten ausgerichteten Fenstern, ermöglichen den direkten Bezug vom Innen- zum Aussenraum. Somit wird die Wiese optisch zu einem Teil der Wohnung. Der Panoramaweg entlang der oberen Terrassenkante erschliesst den westlichen Bereich des Areals. Zwei Sitzplätze bieten hier Aufenthaltsorte, die die grosse offene Bernhofwiese erlebbar machen und eine schöne Aussicht auf das Sihltal bieten. Die Häuser des östlichen Perimeters werden von Wildhecken aus blütenreichen Wildstauden und Kleinsträuchern umgeben, die sowohl für die Bewohner als auch aus ökologischer Sicht von hohem Wert sind. Ganz gezielt können so Abstände zu den Wohnräumen und den Gartensitzplätzen gewährleistet und Wegebeziehungen auf dem Gelände gesteuert werden. Entlang der Wanneten- und Bernhofstrasse verbindet und erschliesst die neue Vorzone sowohl die Neubauten als auch die Wohnstrasse. Die verbindenden Gestaltungselemente der Vorzone sind die Strassenbäume, die punktuellen Aufweitungen und die Kontinuität des einheitlichen Bodenbelags. Die Strassenbäume rhythmisieren die Vorzone und schaffen repräsentative Eingangssituationen und bilden gleichzeitig einen grünen Filter zur Strasse hin.

Drei deutlich unterscheidbare Belagstypen unterstützen die Orientierung im Aussenraum: Das Wegenetz der Wohnstrasse aus Ortbeton führt die Bewohner und Besucher zu den Hauseingängen und den verschiedenen Aussenräumen. Die grossen Sitz- und Treffplätze in der Wohnstrasse erhalten einen durchlässigen Kiesbelag. Die Vorzone hebt sich durch den Asphaltbelag von der Wohnstrasse ab. Das Regenwassermanagement sieht vor, die Niederschläge auf dem Platz zu versickern.

Die Oberflächenentwässerung des Wegenetzes erfolgt über die Schulter in die Kies- und Grünfl.chen. Das anfallende Regenwasser wird auf den Hausdächern mit einer extensiven Dachbegrünung aufgefangen und zurückgehalten. Die Vergrösserung der Wiesefläche trägt zu einer Verbesserung der bioklimatischen Situation des Stadt- und des Lokalklimas bei. Die Wiesenfläche dient tagsüber der Erholung und reduziert gleichzeitig die Hitze im Siedlungsraum. Nachts funktioniert die Wiese als Kaltluftproduktionsfläche und Luftkorridor. Die offenen durchgehenden Räume zwischen den Häusern ermöglichen den nächtlichen Kaltluftströmen frei zu passieren, so kann die Kaltluft in das Areal und die benachbarten Siedlungsräume strömen und diese thermisch entlasten.

Die Bepflanzung der Überbauung lehnt sich in ihrer Gestaltung an die umgebende Landschaft an. Verschiedenste Obstsorten (Pro Specie Rara) wie Apfel-, Birnen- und Kirschbäume sind über die Bernhofwiese und in den Wiesengärten verteilt gepflanzt und lassen das Gelände als ein zusammenhängendes Stück Landschaft sehen. Der Jahreszeitenwechsel zeigt sich im Frühjahr durch die Baumblüte, im Sommer über die blühenden Wiesenflächen und wird im Herbst vom farbigen Laub und den reifen Früchten abgelöst. Die Wohnstrasse wird durch Baumgruppen aus Eichen, Erlen und Zitterpappeln verbunden. Die gewählten Baumarten machen die Nähe zum Bachkorridor und die Klimastrategie des Freiraumprojekts direkt ablesbar. Die abendlichen Kaltluftströme erzeugen durch das Rascheln der Blätter der Zitterpappel ein charakteristisches Geräuschspiel und lassen sich dadurch auch akustisch erleben. Im Frühjahr bestechen die Schwarz-Erle der Baumgruppen mit ihren auffallenden Kätzchen und Zäpfchen, im Herbst setzen die Eichen und die Zitterpappeln in der Wohnstrasse rote und gelbe Farbtupfer. Die Bäume bilden lockere Baumdächer, die durch feingliedrige, helle Blätter eine freundliche Atmosphäre schaffen. Durch das Wechselspiel von Licht und Schatten entstehen stimmungsvolle Aufenthaltsorte.

Hallen und Lauben

Im westlichen Perimeter findet die dicht bespielte Bernhofterrasse ihre witterungsgeschützte Entsprechung in der über die gesamte Länge des Erdgeschosses reichenden Eingangshalle. Der lange Raum verbindet- von aussen unsichtbar - alle vier Häuser und stellt den Siedlungszusammenhang her. Er entlastet den Freiraum von Besucherparkplätzen und Fahrrädern und wird bei Regen auch zum Spielplatz im Trockenen. Als Ankunftsort und Schnittstelle zwischen Mobilität und Verweilen erinnert dieser Raum an die unverbindlich einladende Empfangshalle eines Hotels. Im Bereich der Häuser entwickelt er sich in die Tiefe und gewährleistet die Adressierung aller Wohnungen an der Bernhofterrasse. Überraschend fällt Tageslicht in den Möglichkeitsraum für nachbarschaftliche Aktivitäten im hinteren Bereich, wo das Hauskonzert oder die Übertragung der Fussballweltmeisterschaft stattfinden können. Hier besteht über das hintere Treppenhaus auch eine direkte Anbindung an den Wiesenpfad, der vom Wannetenweg am Bachlauf an den vier Wohnhäusern vorbei zur Breitenstrasse führt und immer wieder weite Ausblicke ins Sihltal ermöglicht.

Vier unterschiedlich lange Baukörper zeichnen mit ihrem Höhenverlauf die Topografie nach. Pro Geschoss gliedern sich vier bis sechs Wohnungen um die beiden Treppenhäuser und die kompakt angeordneten Badezimmer. Mit einer Raumtiefe von 4.5m sind alle Zimmer gut belichtet. Tagesverlauf und Jahreszeiten sind in den konsequent zweiseitig ausgerichteten Wohnungen erlebbar. Die verschiedenen Wohnungstypen verteilen sich gemischt auf alle Häuser und lassen vielfältige Nachbarschaften zu. Der Dämmperimeter, der ohne Rücksprünge und Versätzte umlaufenden Fassade, ist optimiert. Hell geschlämmtes Mauerwerk betont die volumetrische Erscheinung der Baukörper in der Wiesenlandschaft. Vertikal zusammengefasste, raumhohe Fenster gliedern die gestuften Seitenfassaden. Zur Bernhofterrasse hin markieren horizontale Fensterbänder Präsenz. Vorgestellte Lauben erweitern das Raumangebot der Stufenhäuser in die Wiesenlandschaft hinein und bereichern die zurückhaltende Erscheinung der Wohnhäuser mit einem individuell bespielbaren Element. Freiluftzimmer im Sommer, Orangerie im Winter ist dieser private Rückzugsraum inmitten der Naturlandschaft je nach Präferenz der Bewohnenden auch Garten oder Schaufenster.

Häuser und Gärten

Fünf Parzellen unterschiedlicher Eigentümerschaften bilden den Baubereich Ost. Die Entwicklungsstrategie sieht autonome, zeitlich unabhängig voneinander realisierbare bauliche Erneuerungen auf den Grundstücken vor. Unter Berücksichtigung der kantonalen Minimal-, Wald- und Gewässerabstände ist die Voraussetzung für die Entwicklung der Parzellen mit einer Ausnützungsziffer von 1.0, mit bis zu 6 möglichen Vollgeschossen, gegeben. Die Gebäude sind unter Einbezug wohnhygienischer und feuerpolizeilicher Anforderungen situativ mit der anspruchsvollen Topographie sorgfältig abzustimmen. Die Grundstücke 5060, 5131 und 7249 werden über die Bernhofterrasse erschlossen, die Parzellen 5109 und 5108 sind entlang der Wannetenstrasse adressiert.

Aufgrund der topografischen Situation sind innerhalb der Parzellen 5109 und 5108 unabhängige Unterniveauparkierungen vorgesehen. Für die Parzellen 5060 und 7249 sind die Voraussetzungen einer Anbindung an die Tiefgarage der SIAT gegeben.

Haus SIAT Ost

Das Haus ist Teil des Perimeter Ost und wird zeitgleich mit dem Baubereich West während der ersten Etappe der Entwicklung «Areal Bernhofstrasse» als erster Ersatzneubau realisiert. An der Bernhofterrasse adressiert, nimmt ein sich nach oben verjüngender Baukörper zwei bis vier Wohnungen pro Geschoss auf. Das Wohnungsangebot der SIAT wird vom Erdgeschoss bis ins 2. Obergeschoss mit Eckwohnungen mit zweiseitig orientierten Wohn-Essbereichen, in den drei darüberliegenden Geschossen mit jeweils zwei Wohnungen mit grosszügigen Aussenflächen ergänzt. Die Gebäudefigur reagiert auf die Nähe zur Nachbarschaft und unterstützt die räumliche Durchlässigkeit. Die Setbacks und die geschossweise unterschiedlich angeordneten Balkone verleihen dem Haus einen eigenständigen Charakter.

Tragwerk

Die Wohnbauten sind als konventionelle Massivbauten ausgebildet. Die aussteifenden Wohnungstrennwände und Erschliessungskerne in Beton sowie die Aussenwände in Beton oder Mauerwerk tragen die Flachdecken aus Stahlbeton. Die Trennwände innerhalb der Wohnungen sind nicht tragend ausgebildet.

Die Balkonlauben sind als Leichtbauten aus einer filigranen Stahlkonstruktion und dünnen Ortbetonplatten konstruiert. Die unterste Abfangplatte wird von einer azentrisch platzierten Wandscheibe getragen und im Sockelbereich ans Gebäude rückverankert, die oberen Platten werden mit Anschlüssen an die Geschossdecken seitlich gesichert.

Die Untergeschosse reichen bis gegen 7 Meter in den Untergrund. Mit einer ausreichenden Rückverankerung des Baugrubenabschlusses kann auf den Baugrund aus teilweise unkonsolidiertem Hanglehm reagiert werden. Die Erddrücke werden in den Untergeschossen der Längsbauten über Innenwände in Hangrichtung aufgenommen. Diese übernehmen auch die zur Fundation der Gebäudelasten notwendige Aussteifung der Untergeschosse.

Haustechnik

Das Haustechnik- und Energiekonzept soll einerseits einen möglichst effizienten Betrieb der Gebäude ermöglichen und die anfallenden Unterhaltskosten minimieren. Andererseits soll den Bewohnenden ein hoher Komfort geboten werden. Dies wird durch die elegante Einbindung von schlanken und robusten Installationen erreicht, die zudem auch die graue Energie in der Erstellungsphase und die Investitionskosten möglichst tief halten.

Die für die Wärmeversorgung der Gebäude nötige Energie wird grösstenteils aus dem Erdreich gewonnen. Durch ein Erdsonden-Wärmepumpensystem wird die Umweltwärme aus dem Boden für die Aufbereitung von Raumwärme und Warmwasser genutzt. Dieses System überzeugt nicht nur durch tiefe Lebenszykluskosten und eine gute Ökobilanz, es erlaubt auch eine passive Kühlung im Sommer, das sogenannte Free Cooling. Beim Free Cooling wird dem Gebäude im Sommer Wärme entzogen und ins Erdreich zurückgeführt. Neben dem angenehmen Kühlungseffekt wird zusätzlich noch das Erdreich zurückgeführt. Neben dem angenehmen Kühlungseffekt wird zusätzlich noch das Erdreich regeneriert, was der langfristigen Auskühlung der Sonden entgegengewirkt und die Effizienz der Wärmepumpen steigert. Die Wärme- und Kälteabgabe erfolgt über eine Bodenheizung, was tiefe Vorlauftemperaturen erlaubt und damit die Effizienz der Wärmepumpe erhöht.

Die Raumwärmeaufbereitung und die Warmwasserversorgung erfolgt von einer Heizzentrale pro Gebäude aus, da die Wege zwischen Verbraucher und Erzeuger damit kurz gehalten werden können. Dies erhöht die Effizienz des Systems gegenüber einer zentralen Aufbereitung (geringere Vorlauftemperaturen), und reduziert die nötigen Leitungen zwischen den Erdsonden und den Zentralen. Die Verluste bei der Warmwasserverteilung werden weiter reduziert durch möglichst schlank geführte Steigzonen. In den Duschen sind zudem Joulia-Duschrinnen vorgesehen, welche den Warmwasserverbrauch im Duschbetrieb um ca. 40% reduzieren können, ohne dass den Bewohnern eine Komforteinbusse entsteht. Diese dezentrale W.rmerückgewinnung (WRG) im Warmwasser überzeugt finanziell und ökologisch, und erleichtert die Erreichung der Minergie- Anforderungen, da die WRG für die Minergie-Kennzahl angerechnet werden kann.

Das zweite Standbein der Energieversorgung stellen die Photovoltaik- Module auf dem Dach dar. Mit optimierter Auslegung kann ein grosser Teil des Jahresstrombedarfs der Gebäude mit Solarenergie erzeugt werden, womit man sich dem Ziel einer Null-Bilanz annähert. Durch eine geschickte Steuerung in Kombination mit Speichermöglichkeiten kann der Eigenverbrauch maximiert werden. Im Hinblick auf die zukünftig vorherrschende Elektromobilität bieten sich zum Beispiel Ladestationen für Elektrofahrzeuge als einfache Lösung zur Nutzung und Speicherung überschüssigen Solarstroms an.

Die Lüftung wird auf die Einhaltung des Minergie-Standards ausgelegt. Es wird pro Gebäude eine zentrale Lüftungsanlage erstellt, um die Kanalwege möglichst zu reduzieren. Um nur die auch tatsächlich notwendigen Luftmengen zu liefern, wird jede Wohnung mit einer Wohnungslüftungsbox ausgestattet. Dies erhöht auch den Komfort und die Zufriedenheit der Nutzer, welche so Einfluss auf die Luftmengen nehmen können. So kann z.B. im Winter der Volumenstrom gesenkt werden, damit die Luft nicht zu trocken wird. Innerhalb der Wohnungen wird die Zuluft an ausgesuchten Stellen eingebracht, beispielsweise in Schlafzimmer, die typischerweise nicht mit ausreichend Frischluft versorgt werden.

Die Abluft wird in den Nasszellen oder anderen gefangenen Räumen abgesogen. Durch offene Gänge und Türspalten gegen den Boden wird eine Kaskadierung erzeugt, welche eine ausreichende Belüftung aller Räume sicherstellt und gleichzeitig die Leitungsführung optimiert.

Die Photovoltaikanlage lässt die Ausbildung eines Trockenstandorts zu. Unterschiedliche, an die Schatten- oder Sonnenlage adaptierte Vegetationen, bilden eine Vegetationslandschaft auf dem Dach.